
Bienenvölker vermehren sich durch Teilung. Dazu ziehen sie im Frühjahr junge Königinnen auf. Die alte Königin verlässt den Stock, bevor die erste Jungköniginn im Volk schlüpft. Dieser „Auszug“ ist das Schwärmen oder der Schwarm und jeder der es schon einmal erlebt hat, wird sich beeindruckt erinnern. Ist man in der Nähe der Bienenbehausung wird einem unmittelbar beim Schwärmen auf jeden Fall massiges uns lautes Brummen auffallen und meist verdunkelt sich sogar etwas der Himmel, denn zigtausende Bienen fliegen gefühlt chaotisch kreuz und quer durch die Luft. Es ist übrigens ca. die Hälfte eines Bienenstaates, und das können durchaus bis zu 20.000 Bienen sein, die sich so auf den Weg machen. Die andere Hälfte bleibt, in Erwartung des Schlüpfens einer neuen, jungen Königin zurück in der bisherigen Wohnung.
Das bedrohliche und scheinbar heillose Durcheinander in den Lüften legt sich schnell und mündet in der geordneten Sammlung der Bienen, in Form einer Traube, an für die Bienen geeignet erscheinender Stelle. Meist sind das Äste von Bäumen und Sträuchern, doch es kann auch mal die Stoßstange Ihres Wagens sein. In Mitten dieser Traube befindet sich die Königin und der Duft ihrer Pheromone führt dazu, dass sich alle ihre Artgenossen bei ihr niederlassen.
Hier beginnt nun das sehr komplexe Szenario einer neuen Wohnungssuche und der Imker kommt ins Spiel.
Es ist nicht ganz einfach in unserer schmucken und geschleckten Umwelt eine neue, geeignete Behausung für sich als Biene zu finden und außerdem handelt es sich bei den vertretenen Tieren um die Züchtung des Menschen, die mit den zusätzlichen Wildbedingungen nicht so ohne weiteres zurechtkommen. So endet meist der Schwarm, der im Übrigen durchaus für 1-2 Tage an seinem ersten Sammelplatz verharren kann, in einem Gewitterschauer oder verendet unter schlechten Bedingungen, krank, in einer Baumhöhle oder Mauerniesche. Die Wenigsten, der so „ausgewilderten“ Völker, werden es schaffen. Ein Imker kann in der Regel, geübt, einen solchen Schwarm bergen und so einen wichtigen Teil für Tier- und Naturwohl leisten und Ihnen die entspannte Grillparty am Abend retten. Wenn Sie also einen Schwarm bei sich entdecken, oder dem Spektakel unmittelbar beiwohnen, ist meist der Besitzer nicht weit. Fragen Sie in ihrer Nachbarschaft, wer Bienen hält und ggf. welche vermisst. Ansonsten können Sie auch gerne zu uns Kontakt aufnehmen. Wir geben gerne Unterstützung. Im Anschluss finden Sie ein paar Ansprechpartner – sicher auch in Ihrer Nähe. Aber auf jeden Fall, bleiben Sie entspannt und bewundern Sie dieses Schauspiel. Ein Schwarm erscheint gefährlicher, als er tatsächlich ist – Sie werden es sehn!